Das Münchner Missbrauchsgutachten bezieht sich auf einen umfangreichen Untersuchungsbericht über sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen in der katholischen Kirche des Erzbistums München und Freising. Das Gutachten wurde von der Rechtsanwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wastl im Auftrag des Erzbistums erstellt und im November 2017 veröffentlicht.
Das Gutachten behandelt Fälle von sexuellem Missbrauch, die sich zwischen 1945 und 2009 ereignet haben sollen. Es wurden insgesamt 1.778 Personalakten von Klerikern und Priestern im Erzbistum München und Freising ausgewertet, um mögliche Täter und Opfer zu identifizieren.
Die Ergebnisse des Gutachtens zufolge wurden insgesamt 547 Personen als Täter identifiziert, darunter 49 Priester, von denen 38 bereits verstorben waren. Die meisten Taten sollen in den 1960er und 1970er Jahren begangen worden sein. Das Gutachten identifizierte auch 158 Opfer, wobei die tatsächliche Zahl möglicher Opfer vermutlich höher liegt, da nicht alle Betroffenen den Mut hatten, sich zu melden.
Das Münchner Missbrauchsgutachten löste in Deutschland und weltweit große Aufmerksamkeit und Empörung aus. Es verdeutlichte das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche und die jahrelange Vertuschung von Taten durch kirchliche Verantwortliche.
Das Gutachten führte zu weiteren Diskussionen über den Umgang der katholischen Kirche mit Missbrauchsvorwürfen und rief Forderungen nach mehr Transparenz und Aufklärung hervor. Es legte auch den Grundstein für eine umfassendere Debatte über sexuellen Missbrauch in anderen Institutionen und den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewalt.
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